Walter
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Die Hose vorn und hinten voll. So lag Walter vor der Tanke. Sternhagelvoll wusste er nicht mal seinen Namen. Ein Bulle zerrt ihn am Arm über die Straße bis zum Bordstein. Schon brettert ein Truck hupend vorbei.
Der Straßenbulle quatscht irgendn Zeug von Alkohol und Straßenverkehr. Walter will ihm eine verpassen und fällt dabei aufs Maul. Jetzt muss er sich den Müll doch bis zum Schluss anhören. Er jappst nach Luft und riecht den süßen Duft aus seiner Hose.
Der Bulle will ihn zur Wache bringen, weil irgendjemand seinen Ausweis nicht dabei hat. Walter will nicht. Walter will lieber noch sitzen und dann nach Hause. „Wo?“ Ts, der Bulle stellt Fragen! „Daheim, wo denn sonst?“ Der Wachtmeister macht sich an Walters Jacke zu schaffen. „Hey! Finger weg, oa ick schiese!“
Walter kann kaum die Augen offen halten. Er zielt mit seinem Zeigefinger irgendwo ins Dunkle und drückt ab. Kein Treffer. Der Polizeibeamte, wie er sich nennt, hat keine Lust mehr. Er meldet an die Zentrale, alles sei geklärt und düst ab. Beim Einsteigen ruft er Walter noch zu: „Such dir endlich n Job!“ Walter grölt laut und hebt triumphierend den Arm. „Aber ick bin Berliner.“
Nach vier Stunden kommt Walter wieder zu sich. Es ist halb neun morgens, sein Schädel dröhnt und die Plautze tut weh. Er ist auf einem überfahrenen Igel eingepennt. Mit hängenden Schultern schlurft er rüber zur Tanke und lässt sich den Kloschlüssel geben.
Er braucht jetzt frisches Wasser. Mund, Gesicht und Achseln und so. Zur Not auch auf dem Tankenscheißhaus. Leider gibt’s da keinen Wasserhahn. Auch gut, er hockt sich auf die Schüssel und trennt sich grunzend von der miesen Nacht.
Plötzlich reißt jemand die Tür auf, Walter hockt noch und glotzt hoch. Mit Hose runter. „Sie da! Haben Sie letzte Nacht mein Auto gestohlen?“ Walter sagt nichts, seine Nase juckt. „Ich hab sie doch gesehen! Sie standen vor meinem Haus! Haben uns beobachtet und wahrscheinlich auch meine Frau bespannert.“
Walter schiebt sich den Zeigefinger ganz tief ins rechte Nasenloch. „Sie Ferkel! Hören Sie mir zu! Sie haben gestern Nacht vor unserem Fenster gestanden und wie ein Baby geschrieen. Sagen Sie gefälligst was, Sie Penner!“ Walter findet den Übeltäter und versucht, ihn mit dem Fingernagel abzuhebeln.
„Sie Vollidiot! Stehen Sie endlich auf und reden Sie mit mir, los doch! Und verdammt noch mal, wo ist mein Auto?“ Walter hat ihn, na also. Jetzt aber schwupps in den Mund, das Frühstück ist fertig. Er kaut genüsslich.
„Machen Sie, dass Sie da raus kommen. Aber waschen Sie sich, Mann. Wissen Sie eigentlich wie Sie stinken? Ich warte hier draußen auf Sie. Und beeilen Sie sich!“ Der Mann knallt die Klotür zu.
Walter sitzt noch ein paar Minuten auf dem warmen Thron und überlegt, ob er eben geträumt hat oder nicht. Er will nicht da raus. Da wird wahrscheinlich bloß weiter gebrüllt, außerdem ist es arschkalt. Lieber noch ein wenig hier rumsitzen, hier ist es gemütlich.
Er hebt sein Shirt und sieht die wunde Wampe: kleine Einstiche, nicht weiter schlimm. Auf einmal reißt der Mann wieder die Tür auf. „Komm’ Sie jetzt endlich, oder was?“. Walter mault kaum hörbar zurück: „Halt dein Maul!“ Dann erhebt er sich schwerfällig und knöpft unsicher die Hose zu. „Hey Freundchen, was ist mit spülen?“. Walter zieht an der Kette.
Fortsetzung folgt.
am 1.04.2008 um 23:08 Uhr
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[…] Fortsetzung von dem hier. […]